Bülacher industrien unter neuer Leitung
Niculin Meng, der Geschäftsführer der Mageba Schweiz, übernahm das Präsidium der Bülacher Industrien per 1. Januar 2023 von Thomas Baltensperger, CEO der Baltensperger AG.
«Es erfüllt mich mit Stolz und Freude, das Präsidium zu übernehmen, und ich bedanke mich herzlich bei meinem Kollegen Thomas Baltensperger für die gute Arbeit in den vergangenen drei Jahren», sagt der neue Präsident. Es gilt nun, die gute Arbeit des Vorgängers fortzuführen, bestehende Werte der Bülacher Industrien zu festigen und Stärken auszubauen.
In den nächsten drei Jahren legt Niculin Meng den Fokus zum einen darauf, die Bekanntheit des Vereins in der Region zu stärken. Wichtige Ziele der Bülacher Industrien bleiben zum einen der regelmässige Austausch zwischen den Firmen und zum anderen die Nutzung von Synergien für unsere Mitarbeitenden in und um Bülach. Niculin Meng sagt: «Zusammen mit meinem Team freue ich mich auf die gute Zusammenarbeit innerhalb der Bülacher Industrien und auf die Aufgaben, die vor uns liegen.» Das Präsidium der Bülacher Industrien wird turnusgemäss nach drei Jahren weitergegeben.
Thomas Baltensperger (l.) und sein Nachfolger Niculin Meng. (Foto: Mageba SA)
Zuversicht und Rekorde prägten 2022
Der traditionelle Rückblick auf das vergangene Geschäftsjahr fällt für die Bülacher Industrien mehrheitlich sehr positiv aus. Praktisch alle Unternehmen erzielten sehr gute Ergebnisse, und es konnten gar einige Rekorde verzeichnet werden. Im Nachgang der Pandemie tätigten viele Kunden Investitionen, die sich angestaut hatten. Als Wermutstropfen zählen mehrere Firmen den Mangel an Fachkräften, den starken Franken und die steigenden Energiekosten auf. Ins Jahr 2023 blicken sie dennoch mit Zuversicht.
Baltensperger AG
Positives Jahr mit spannenden Projekten
Im Berichtsjahr konnte Baltensperger AG einige spannende Projekte realisieren. So zum Beispiel das neu erstellte Data Center in Dielsdorf, das eine Grundstruktur aus Beton hat und rundherum mit einem Korsett aus Stahlkonstruktionen versehen wurde. Dieses trägt die Rückkühlaggregate und die Notstromgruppen und macht das Datenzentrum begehbar. Infrastrukturbauten für die Rhätische Bahn in Landquart, die in der ersten Ausbauetappe realisiert wurden, rundeten die sehr gute Grundauslastung ab.
Zum immer grösseren Problem werden die Bewilligungen der Bauten. Während immer mehr Projekte geplant und vorbereitet sind, wird der Baubeginn oft durch fehlende definitive Baubewilligungen verschoben. Das verursacht sehr grosse Lücken bei Projekten, sowohl in der Produktion als auch bei der Montage.
Stahlkonstruktion von Baltensperger: Data Center in Dielsdorf. (Foto: Baltensperger AG)
BMU Access GmbH
Kontinuierliches Wachstum
Wie zu erwarten war, fiel das Geschäftsjahr 2022 für BMU Access sehr erfreulich aus. Dies aufgrund von Aufträgen, die im vorletzten Jahr zurückgestellt worden waren und 2022 zur Ausführung kamen. Die Instandhaltung als Kerngeschäft wächst durch die in Betrieb genommenen Fassadenbefahranlagen kontinuierlich und sichert dem Unternehmen mit steigenden Wartungsverträgen einen grossen Teil des Umsatzes.
Die Firma verlegte nach fünf Jahren in Bachenbülach ihren Standort nach Dielsdorf. Die dortige Liegenschaft erfüllt die Anforderungen von BMU Access vollumfänglich und ermöglicht die weitere Expansion. In Dielsdorf konnte ein kleines KMU übernommen werden, weil dessen Inhaber das Pensionsalter erreichte. Das hat Synergien zur Folge, die das Kerngeschäft von BMU Access sehr gut ergänzen. Das Geschäftsjahr 2023 gestaltet sich ähnlich wie das Vorjahr, man erwartet ein Ergebnis im gleichen Rahmen.
Mageba SA
Grösster Einzelauftrag der Firmengeschichte
2022 war geprägt vom Wiedererwachen vieler Märkte nach zwei Jahren Slow-Down durch Covid, aber auch durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Preiserhöhungen vor allem in Europa. Mageba blickt auf ein Jahr mit hoher Nachfrage, dem grössten Einzelauftrag der Firmengeschichte beim Auftragseingang und einem allgemein soliden Auftragsbestand zurück.
Intern hat Mageba die Ablösung von Gianni Moor beschäftigt. Er hat die Mageba Gruppe über Jahre geführt und geprägt. Sein Nachfolger als Group CEO wurde Martin Bachmann. Niculin Meng und die Mitarbeitenden wünschen den beiden viel Erfolg für ihre Zukunft.
Trotz angespannter wirtschaftlicher Lage sind die Aussichten in der Branche für 2023 gut – in der Schweiz ebenso wie international. Mageba will sich in einem dynamischen Marktumfeld weiterentwickeln und die Chancen für sich und den Standort Bülach nutzen.
Oertli Werkzeuge AG
Mit Zuversicht ins 100. Geschäftsjahr
Das internationale Team Oertli schaffte 2022 ein gutes Ergebnis. Doch die Weltwirtschaft ist krisengeschüttelt, die Corona-Pandemie nach wie vor nicht überwunden. Dazu kommen der Ukraine-Krieg, Säbelrasseln an vielen Ecken der Welt, das späte Reagieren der Zentralbanken, die Energiekrise – Stichwort Strommangellage und explodierende Energiekosten –, die in vielen Ländern extrem hohe Inflation und vieles mehr.
Wie wirkt sich das auf 2023 aus? Das ist noch unklar, aber eines ist unbestritten: dass der Gebäudetechnik und vor allem der Gebäudehülle bei der Energiewende eine bedeutende Rolle zukommt. Das hilft in Zukunft den Kunden von Oertli und damit auch der Firma selbst. Auch der Werkstoff Holz liegt weiter im Zeitgeist, und der konstruktive Holzbau boomt. Auch deshalb geht das Team Oertli zuversichtlich ins 100. Geschäftsjahr.
Sablux Technik AG
Erfolgreicher Geschäftsgang trotz Hürden
Die Sablux Technik AG konnte 2022 erfolgreich abschliessen. Geprägt war der Geschäftsgang von massiven Preiserhöhungen und sehr unzuverlässigen Lieferungen der Vorprodukte. Die meisten Beschaffungen hatten unerträgliche Lieferzeiten. Während der Export sehr schlecht verlief, was auf den hohen Frankenkurs zurückzuführen ist, stiegen die Aufträge in der Schweiz deutlich. Die Firma konnte viele Produkte aus dem Standardsortiment verkaufen. Sonderanlagen und sehr aufwendige Anlagen dagegen erreichten ihr Soll nicht.
Erneut war es notwendig, den Vertrieb den Marktgegebenheiten anzupassen. Nach wie vor ist es im Zürcher Unterland sehr schwierig, an gutes Personal zu gelangen, obwohl in der Region enorm viele neue Wohnungen entstanden sind.
Vollautomatische Strahlanlage für zwei verschiedene Strahlmedien mit Roboter zum Strahlen und für das Handling der Teile. (Foto: Sablux Technik AG)
Stefan Eberhard AG
Investitionen für die Zukunft
Die Stefan Eberhard AG blickt auf ein erfreuliches Geschäftsjahr 2022 zurück. Das KMU beschäftigten Themen wie die Strombeschaffung und die allgemeine Teuerung. Doch mehrheitlich gab es Positives zu vermelden. So erneuerte die Firma zum Beispiel die gesamte Fahrzeugflotte der Zürcher Kies und Transport AG. Die elf topmodernen Fahrzeuge helfen dabei, Fahrten einzusparen und den Verbrauch zu senken. Weiter hat die DHZ AG in Lufingen die Hallenbeleuchtung modernisiert, was täglich Strom spart. Mit der Inbetriebnahme der Aufbereitungsanlage der RCO Recycling Center Ostschweiz AG im November 2022 setzt die Stefan Eberhard Gruppe neue Massstäbe für die Aufbereitung von Recyclingbaustoffen und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Bauen.
Im laufenden Geschäftsjahr richtet sich das Unternehmen neben dem Tagesgeschäft auf Themen wie innovatives Metall- und Baustoffrecycling aus. Beide Schwerpunkte sind essenziell, um die Stoffkreisläufe noch konsequenter zu schliessen und die Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Vetropack-Gruppe
Reingewinn von CHF 40,7 Mio.
Bei unverändert hoher Nachfrage nach Glasverpackungen wurde das Geschäftsjahr 2022 der Vetropack-Gruppe geprägt durch anhaltende Lieferengpässe und steigende Preise. Der Wegfall der Produktionskapazität in der Ukraine im ersten Quartal 2022 erschwerte eine Deckung der Nachfrage zusätzlich. Der Vetropack-Gruppe gelang es in diesem anspruchsvollen Umfeld, ihren Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen im Berichtsjahr 2022 um 10,2 Prozent auf CHF 899,4 Mio. zu steigern.
Johann Reiter, CEO der Vetropack-Gruppe, fasst das herausfordernde Berichtsjahr so zusammen: «Sehr viel war in diesem Jahr möglich, was bislang undenkbar und unrealistisch schien. Die Standorte haben übergreifend versucht, Lösungen zu finden. Das zeigt die Stärke der Gruppe und hat uns näher zusammengebracht.» Der Krieg in der Ukraine, die steigenden Energie- und Produktionskosten sowie die ungebrochen hohe Nachfrage nach Verpackungsglas haben während des gesamten Geschäftsjahres die Prioritäten bestimmt.
Hier geht es zum integrierten Geschäftsbericht und Vergütungsbericht 2022 der Vetropack-Gruppe: https://report.vetropack.com/2022
Johann Reiter, CEO der Vetropack-Gruppe, an der Bilanzmedienkonferenz 2023. (Foto: Vetropack-Gruppe)
Wiegand AG
Markante Umsatzsteigerung
Wiegand AG blickt auf ein sehr gutes Jahr zurück. Unter anderem im Nachgang des Investitionsstaus in vielen Spitälern während der Pandemie konnte das Unternehmen seinen Umsatz um über 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Wiegand lagerte 2022 die Software-Entwicklung aus und optimierte interne Abläufe und spart dadurch hohe Kosten ein.
Jan Trimpin, der im Januar 2023 die Geschäftsführung von Markus Wiegand übernahm, sagt: «Wir stehen jetzt sehr gut da, haben keine Altlasten, konnten die Kosten senken und blicken sehr positiv nach vorne.» Zwar begann das Jahr leicht verhalten, doch sind grosse Aufträge in Aussicht. So produziert das Unternehmen bereits jetzt Wagen und Medikationslösungen, die im Juni ausgeliefert werden. Markus Wiegand begleitet das neue Führungsteam noch punktuell im Hintergrund und freut sich über dessen frische Impulse.
Jan Trimpin (l.) übernimmt die Geschäftsführung der Wiegand AG von Markus Wiegand (r.). (Foto: Wiegand AG)
Führungswechsel bei der Wiegand AG
Die Firma Wiegand AG hat seit Januar 2023 eine neue Führung. Markus Wiegand, der das Familienunternehmen seit 2003 leitete, übergibt die Geschäftsführung des Bülacher Hauptsitzes und der Niederlassung in Berlin an Jan Trimpin.
Die Wiegand AG blickt auf eine fast fünfzigjährige Geschichte zurück. 1975 gegründet, führte Markus Wiegand das Familienunternehmen in den vergangenen 20 Jahren in ein neues Zeitalter. Er entwickelte die Organisation weiter und wagte den Sprung in die Digitalisierung. So führte er neue Prozesse und IT-Hilfsmittel ein, lancierte Innovationen wie das FlexLine Wagensystem und erschuf mit SmartLogistics eine neue Produktkategorie. Heute ist Wiegand eine namhafte Schweizer Anbieterin für Medikations- und Logistiklösungen.
Jan Trimpin ist ein Profi in der Firma – und im Markt
Jetzt hat sich Markus Wiegand aus dem operativen Tagesgeschäft zurückgezogen. Zur Übergabe sagt er: «Mit Jan Trimpin übernimmt ein Profi die Geschäftsführung, dem ich voll vertraue. Er ist seit bald zehn Jahren bei uns tätig und bringt einen ausgezeichneten Leistungsausweis mit. Er kennt nicht nur unsere Firma gut, sondern auch den Markt.»
Jan Trimpin begann seine Laufbahn bei Wiegand AG 2014 und bewies sich als Allround-Talent in diversen Funktionen. Er startete als Projektleiter für SmartLogistics und stieg rasch zum Leiter der Abteilung auf, wo er die Softwareentwicklung verantwortete. Er war die führende Kraft beim Aufbau der deutschen Niederlassung Wiegand System GmbH in Berlin und wurde dessen Geschäftsführer. 2021 wurde Jan Trimpin nach einer Reorganisation zusätzlich Leiter Vertrieb der Wiegand AG. Er setzte neue Strukturen ein, um den Markt effizient zu bearbeiten und den Weg für ein Wachstum des Unternehmens in allen Bereichen zu bereiten. So setzte sich Jan Trimpin auch für den Ausbau des Exportgeschäfts ein. Ab Januar 2022 traten Markus Wiegand und Jan Trimpin gemeinsam mit Petra Gloor, Leiterin Finanzen und Administration, als Geschäftsführung auf und leiteten die Wiegand AG.
Leistungsfähiges Führungsteam
Jetzt übernimmt Jan Trimpin die alleinige Geschäftsführung. Die Wiegand AG bleibt im Besitz der Familie Wiegand. Petra Gloor steht Jan Trimpin als stellvertretende Geschäftsführerin zur Seite. Jan Trimpin sagt zu seinen Plänen: «Ich freue über die Chance, diese anspruchsvolle Aufgabe ausüben zu können. Wir werden uns auf die Stärken der Wiegand konzentrieren und den Fokus vermehrt auf Verkauf und Marketing legen. Gleichzeitig ist es unser Ziel, die bestehenden Produktbereiche durch Weiterentwicklungen erfolgreich in die Zukunft zu führen.»
Der Patron will seinen Nachfolgern nicht im Wege stehen
Markus Wiegand, der ins Pensionsalter eintritt, liegt es am Herzen, dem neuen Führungsteam nicht im Weg zu stehen: «Ich werde noch an einzelnen Projekten beteiligt sein, insbesondere für Hintergrundprozesse, eher in der IT, der Entwicklung und im Qualitätsmanagement. Aber ich will auf jeden Fall vermeiden, dass das sehr gute Führungsteam sich von mir in irgendeiner Form in den Schatten gestellt fühlt.» Die Übergabe fällt ihm nach eigenen Angaben nicht allzu schwer – auch wenn in seiner DNA viel Kompetenz im Gesundheitswesen verankert ist. Jan Trimpin bestätigt: «Schon in den vergangenen neun Jahren hatten wir eine gute, erfolgreiche Zusammenarbeit, und daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.»
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