Für viele ein Jahr der Superlative

Das Jahr 2023 geht für die Mitgliederfirmen der Bülacher Industrien als überwiegend positiv in die eigene Firmengeschichte ein. Geschichten wurden zum Beispiel geschrieben mit einem hundertjährigen Firmenjubiläum, mit Bezeichnungen wie «Rekordjahr» oder «stärkstes Jahr der Firmengeschichte». Sorgenkinder bleiben bekannte Themen wie die Inflation im globalen Umfeld, die international vielerorts schwächelnde Konjunktur, hohe Stromkosten und Fachkräftemangel. Doch übers Ganze gesehen blicken die Bülacher Industrien auf ein erfolgreiches 2023 – und vor allem mit Zuversicht und gut gefüllten Auftragsbüchern auf das laufende Jahr 2024.

Baltensperger AG

Ein Jahr des Brückenbaus

Die Baltensperger AG hat Brücken gebaut, über Flüsse, Strassen und SBB-Geleise. Es sind Verbindungen, die Personen, Velos und Autos über Hindernisse hinweghelfen. In Horgen erstellte das Unternehmen eine Passerelle, die das Dorfzentrum mit der Uferpromenade über die Bahnverbindung hinweg verbindet. Die Schüler im Schulhaus Allmend in Zürich gelangen nun über eine Brücke über die Bahngeleise sicherer und schneller zu ihrer Ausbildungsstätte. In Muttenz stand die 280 Tonnen schwere Strassenbrücke bereit, die im Januar 2024 eingehoben wurde.

Baltensperger AG konnte auch die zweite Ausbauetappe des Bahnhofs in Landquart und viele weitere Projekte gewinnen und so, trotz grosser Terminverschiebungen in anderen laufenden Projekten, eine konstante Auslastung durch das Jahr erzielen. 1’022 m2 bifaziale Solarmodule wurden auf der eigenen Produktionshalle verbaut; das ermöglicht es, bei gutem Wetter rund 40 Prozent des firmeneigenen Strombedarfs zu decken. Somit wurde ein weiterer Schritt für die Nachhaltigkeit der Unternehmung realisiert.

Dominik Nufer
Mächtiges Stahlwerk: Die Passerelle im Oberdorf von Horgen, gefertigt und montiert von der Baltensperger AG. (Foto: Baltensperger AG)

 

BMU Access GmbH

Erneut ein Rekordjahr

Wie erwartet fiel das Geschäftsjahr 2023 sehr erfreulich aus. Das liegt in laufenden Aufträgen mit längeren Ausführungszeiten begründet, die einträgliche Umsätze generieren. Das Kerngeschäft Instandhaltung wächst weiter, was auf die stetig steigenden Wartungsverträge von neu installierten Fassadenbefahranlagen zurückzuführen ist. Zudem konnte BMU Access vermehrt Revisionen verzeichnen, die ebenfalls zum erfreulichen Ergebnis beitrugen.

 Mehrere grössere Projekte wie Neubauten von Spitälern und Umbauten am Flughafen Zürich bescheren dem Unternehmen auch 2024 gute Umsätze. Das Geschäftsjahr 2024 wird voraussichtlich noch besser ausfallen als 2023, BMU Access rechnet mit einer Umsatzsteigerung von zehn Prozent. Der Auftragslage angepasst, wächst auch der Personalbestand – aktuell umfasst er 26 Vollzeit-Stellen.

Mageba SA

Erfolge und Perspektiven

Das vergangene Jahr war für die Mageba von Erfolg geprägt. Die bereits begonnene Erholung der Gruppe setzte sich fort, während sie die Weichen für eine vielversprechende Zukunft stellte. Ein Rekordauftrag in Panama unterstreicht die internationale Präsenz und das Vertrauen in die Produkte und Dienstleistungen. Der Hauptsitz in Bülach bleibt ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für das Unternehmen. Es hält am Standort für die Büros und Montage/Lager fest und freut sich darauf, 2024 ins neue Glasi-Quartier umzuziehen. Mit dem Umzug entsteht ein moderner Arbeitsplatz, der optimal auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten ist.

Auch in der Umgebung von Bülach hat Mageba komplexe Projekte erfolgreich abgeschlossen, etwa den anspruchsvollen Lagerersatz am Hammermühleviadukt auf der A1, einem der meistbefahrenen Viadukte der Schweiz. Die herausfordernde Aufgabe zeigt die technische Expertise und das Engagement für die Infrastruktur in der Region. Die Mageba dankt Mitarbeitenden, Kunden und Partnern für ihre Unterstützung und freut sich auf ein erfolgreiches 2024.

Michael Kälin
Sie tragen die Last einer sechsspurigen Autobahn: Arbeiter wechseln beim Hammermühleviadukt in der Nähe von Zürich die Brückenlager aus. (Foto: Mageba SA)
Michael Kälin
Das 1970 gebaute Hammermühleviadukt in der Nähe von Zürich führt eine sechsspurige Autobahn über eine Landstrasse und eine Eisenbahnlinie. (Foto: Mageba SA)

Oertli Werkzeuge AG

100 Jahre Oertli!

Das Jubiläumsjahr beeindruckte nachhaltig. Im Mai feierte Oertli auf der LIGNA in Hannover eine grossartige Standparty mit Kunden und Branchenkollegen. Getoppt wurde sie von der legendären Nacht am 23. Juni in der Stadthalle Bülach – dem Jubiläumsfest mit 470 aktiven und pensionierten MitarbeiterInnen und ihren PartnerInnen. Der Netzwerkanlass am 14. September und der Open Day am 15. September waren weitere erfolgreiche Feste. Gute Laune, Stolz auf die gemeinsame Firma und Feierstimmung waren überall spürbar.

Neben all den Feierlichkeiten meisterte Oertli ein wirtschaftlich herausforderndes Jahr. Die Konjunktur-Abkühlung, der weltweite Rückgang der Baukonjunktur, Inflation, Zins- und Währungsentwicklungen … Vieles liesse sich aufzählen. Doch Oertli schaut nach vorne. Und auch wenn nicht alle Ziele erreicht wurden, schloss die Firma das Jubiläumsjahr mit positivem Ergebnis ab.

Sablux Technik AG

Etwas ruhiges Jahr

Die Sablux Technik AG verzeichnete 2023 ein etwas ruhigeres Jahr. Es musste mit einem schwächeren Umsatz gegenüber 2022 gerechnet werden. Das Umfeld, vor allem der starke Franken, bereitet dem Unternehmen grosse Probleme. Dank der guten Nachfrage innerhalb der Schweiz konnten die eingebrochenen Exporte ausgeglichen werden. Manche Lieferanten setzten massive Preissteigerungen durch, die nicht vollständig weitergegeben werden konnten. Auffällig ist für die Geschäftsleitung, dass Kunden Neuinvestitionen verschieben und bestehende Anlagen lieber aufwendig instand stellen.

Im laufenden Jahr betrachtet Sablux den Mangel an geeignetem Personal und die stark gestiegenen Stromkosten zum Jahresanfang als Herausforderungen. Erfreulicherweise haben die Auftragslage und der Bestelleingang Anfang 2024 zugenommen. Aus diesem Grund blickt Sablux dem laufenden Jahr etwas entspannter entgegen.

Stefan Eberhard AG

Nachhaltiger Erfolg

Die Herausforderungen, denen die Stefan Eberhard AG im Jahr 2023 begegnete, waren wie bei vielen anderen KMU vielfältig. Insgesamt blickt das Unternehmen auf ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr zurück. Es erzielte im vergangenen Jahr bedeutende Fortschritte, um die Stoffkreisläufe noch konsequenter zu schliessen. Dank innovativer Recyclingverfahren kann die sehag-Gruppe Materialien nicht nur effizient wiederverwenden, sondern auch den Anteil an rezyklierten Rohstoffen in den Produkten erhöhen.

Wichtige Projekte um Metall- und Baustoffrecycling noch effizienter zu gestalten sind initiiert. Ebenso ist die Sicherung von Deponieraum ein Thema, das die Firmengruppe laufend beschäftigt. Betrieblich ist das Unternehmen bestrebt, die Prozesse weiter zu optimieren und Abläufe wo möglich und sinnvoll zu digitalisieren.

Im laufenden Jahr 2024 stehen die Projektierung und Entwicklung des neuen Firmenstandorts in Dielsdorf und die damit verbundenen Umzugspläne im Zentrum. Der Entscheid für diesen Industriestandort ist Teil einer langfristigen Wachstumsstrategie, und die Stefan Eberhard AG freut sich, ihre Aktivitäten weiter auszubauen zu können.

Dominik Nufer
Ein Bagger CAT 352 LRE im Einsatz auf der Deponie der Deglo AG. (Foto: Stefan Eberhard AG)

Vetropack-Gruppe

Stabile Entwicklung in schwierigem Umfeld

Die Vetropack-Gruppe schliesst das Geschäftsjahr 2023 mit einem stabilen operativen Ergebnis auf Vorjahresniveau ab. Vor allem im zweiten Halbjahr bekam die Gruppe aber die Auswirkungen der infolge der Inflation spürbar gesunkenen Konsumentennachfrage zu spüren. Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen kamen mit CHF 898,8 Mio. ungefähr auf Vorjahr zu liegen. Unter dem Strich weist die Gruppe einen Gewinn von CHF 63,3 Mio. aus.

2023 wird als schwieriges Geschäftsjahr in die Bücher eingehen. Vetropack legt deshalb den Schwerpunkt auf die Effizienz und hat in diesem Zusammenhang eine schwierige Entscheidung verkündet: Das Unternehmen prüft die Schliessung der Produktion am Schweizer Standort St-Prex voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2024 und hat daher am 7. März das Konsultationsverfahren über die Zukunft des Produktionsstandorts eröffnet. Sollte es so weit kommen, würde dies einen einschneidenden Schritt für Vetropack bedeuten: St-Prex ist das Stammwerk der Gruppe. Unabhängig vom Ausgang des Konsultationsverfahrens bleibt die Schweiz die Heimat von Vetropack und einer ihrer Kernmärkte. Der Hauptsitz des Unternehmens wird selbstverständlich in Bülach bleiben.

Wiegand AG

Stärkstes Jahr der Firmengeschichte

2023 war für die Wiegand AG ein starkes, erfolgreiches Jahr. In allen Bereichen konnten die Kennzahlen übertroffen werden. Nach einem verhaltenen Start wurde das Geschäft über das Jahr hinweg immer stärker. Im Verlaufe des Jahres konnte der grösste Wagenauftrag der Firmengeschichte, mit 642 gleichen Wagen, gewonnen und umgesetzt werden. Zusammen mit einem anderen Grossauftrag legte dies die Basis für den guten Abschluss.

Zudem konnte eine Ausschreibung über die nächsten fünf Jahre gewonnen werden, was die Firma positiv auf die zukünftige Entwicklung im Bereich Wagen blicken lässt – wie auch auf die anderen Bereiche. Auch das neue Jahr begann erfreulich, der Auftragseingang konnte nochmals gesteigert werden. Die Wiegand AG blickt deshalb optimistisch auf das laufende Jahr 2024.

Michael Kälin
Ein bekanntes Produkt von Wiegand: Medikationswagen. (Foto: Wiegand AG)

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