Nachrichten der Bülacher Industrien

1 | 2021

Herausforderndes Geschäftsjahr 2020

In ihren Kurzberichten zum vergangenen Geschäftsjahr halten die Bülacher Industrien Rückschau und schätzen ihre Aussichten für 2021 ein. Was zuversichtlich stimmt: Die Firmen kamen mit einem blauen Auge davon. Sie nutzten die besondere Zeit, um Prozesse umzugestalten, Aktivitäten neu auszurichten und digitaler unterwegs zu sein. Doch wo produziert wird, braucht es Menschen vor Ort; Homeoffice ist nur beschränkt möglich. Umso grösser ist die Freude, dass alle Mitarbeitenden ihr Bestes für den gemeinsamen Erfolg geben.

Baltensperger AG: Engagierte Mitarbeiter

Dank mehrjähriger Grossprojekte konnte die Baltensperger AG 2020 mit einer soliden Grundauslastung starten. Die gesundheitspolitische Krise, die sich im Frühjahr anbahnte, führte aber zu starken Verzögerungen bei Ausschreibungen und Vergaben. Wegen der volatilen Nachfrage mussten im Sommer zwei Abteilungen zwei Monate lang Kurzarbeit leisten. Ab September normalisierte sich die Auslastung zur Erleichterung des Unternehmens wieder und ist seither dank dem Eingang von weiteren Grossprojekten anhaltend gut. Auch im Sonderjahr 2020 konnten viele spannende Aufträge, unter anderem Autobrücken, Gleishilfsbrücken und eine Schallschutzhalle, umgesetzt werden. Für 2021 gewann Baltensperger zudem Infrastrukturprojekte für Auftraggeber wie das ASTRA und die SBB

Dank Gleishilfsbrücken der Baltensperger AG lief der Tramverkehr am Flughafen Zürich trotz laufender Bautätigkeit unterbruchsfrei weiter.

Mageba SA: Gut eingefunden im «New Normal»

Das vergangene Jahr war auch für die Mageba SA geprägt von der nicht enden wollenden Corona-Pandemie. Dennoch blickt das Unternehmen wirtschaftlich den Umständen entsprechend auf ein gutes Jahr zurück. Dank seiner globalen Strukturen konnte es sehr flexibel auf nationale Restriktionen und Massnahmen reagieren.

Sowohl die Geschäftsleitung als auch die Belegschaft bewiesen herausragende Flexibilität beim Anpassen an die neuen Gegebenheiten. In der Schweiz wurde das Arbeiten von zu Hause Alltag. Rasch passte die Mageba ihre interne und externe Kommunikation, den Umgang mit Kundenbesuchen und Dienstreisen an und digitalisierte viele Abläufe stark. Projektseitig konnte Mageba Schweiz viele kleinere Bauvorhaben, aber auch grosse Projekte wie die Sanierung der Autobahn zwischen Effretikon und Ohringen oder das Limmattaler Kreuz, erfolgreich beginnen.

Nachtbaustelle Gotthard-Strassentunnel – Einbau einer Kragfingerfuge von Mageba.

Oertli Werkzeuge AG: Mit einem blauen Auge

2020 brachte mit der COVID-19-Pandemie für alle sehr grosse Herausforderungen. Dinge, die wir alle vorher nicht einmal denken konnten, wurden Realität, etwa die Masken- und Homeoffice-Pflicht. Nach einem Rekordstart in den ersten beiden Monaten 2020 kam der Lockdown am 16. März. Ein zweites Quartal voller Ungewissheit. Dann ein drittes Quartal mit am Anfang steigendem Optimismus und am Ende mit einem Auftragstiefststand bei neuen Projekten. Mut, Vertrauen, Zuversicht, Zusammenhalt und Teamspirit waren wichtiger denn je.

Positiv für Oertli war die Tatsache, dass die Baukonjunktur praktisch auf der ganzen Welt 2020 brummte. Seit Ende 2020 steigt bei den Entscheidern der Kunden auch wieder der Optimismus. Projekte werden entschieden, und so schaut Oertli heute mit vollen Auftragsbüchern optimistisch ins 2021.

Auch bei Oertli Werkzeuge AG die Basis für international erfolgreiche Produkte: bestens ausgebildete Fachleute und modernste Fertigungsanlagen. (Foto: Dominik Baur)

Sablux Technik AG: Neue Zuversicht

Die Sablux Technik AG schaut auf ein schwaches Jahr zurück. Durch Umstrukturierung und Kurzarbeit konnte das Ergebnis ausgeglichen werden. Der Einbruch in der Autoindustrie war neben den bekannten Corona-Bedingungen massiv. Da Sablux sehr stark im Investitionsgüterbereich tätig ist, sind nahezu alle geplanten Bestellungen seitens der Kunden auf Eis gelegt worden. 

Seit Anfang des Jahres ist erfreulicherweise der Bestelleingang steil nach oben geschnellt. Die Autoindustrie hat Nachholbedarf, und auch von der Schweizer Uhrenindustrie kommen neue Aufträge. Trotz dem schwierigen Umfeld sind die Auftragsbücher für das nächste halbe Jahr komplett gefüllt.

Die gesamte Belegschaft freut sich, dass wieder voll und normal gearbeitet werden kann. Die Entwicklung im Haus von mechanischen Anlagen zu vollautomatischen Anlagen schreitet weiter stark voran. Weitere, immer grössere Anlagen sind in der Planung und zum Teil schon in der Herstellung.

SF-Filter AG: Noch ein blaues Auge

Eines der wohl ungewöhnlichsten und aufreibendsten Jahre ist zu Ende. Es war ein Jahr voller Entbehrungen auf der einen Seite, aber auch ein Jahr, das die Spreu vom Weizen trennt. Einige Marktzweige wurden extrem getroffen, viele Existenzen sind gefährdet. Zurzeit scheint es so, dass die SF-Filter AG mit einem blauen Auge davon kommt. Die Aussichten für 2021 sind vielversprechend, insbesondere weil SF-Filter europaweit – vor allem in Deutschland, Russland und der Schweiz – neue Geschäftsbereiche erschliessen konnte. Trotz der widrigen Verhältnisse kam das Unternehmen in vielen Belangen weiter: in der Optimierung der Prozesse, in der Weiterentwicklung der Digitalisierung, im Ausbau des Produkteportfolios und in den Dienstleistungen für die Kunden. So blickt SF-Filter einem spannenden und vielversprechenden 2021 entgegen. 

Vetropack: Ergebnisse auf gutem Niveau

In einem herausfordernden Umfeld, das von der Covid-19-Pandemie gekennzeichnet war, erreichte die Vetropack-Gruppe eine EBIT-Marge von 11,5 Prozent (2019: 12,5 Prozent). Die konsolidierten Nettoerlöse betrugen CHF 662,6 Mio. (2019: 714,9 Mio.). Ende Jahr akquirierte die Gruppe ein Glaswerk in Moldawien. Die Übernahme wurde aus eigenen Mitteln finanziert.

Die Vetropack AG erwirtschaftete Nettoerlöse von CHF 94,8 Mio. Dank des guten Weinjahrs und einer gruppenweiten Fokussierung spezieller Grünkampagnen im Werk St-Prex gelang es dem Unternehmen, die Nettoerlöse um 7,1 Prozent zu steigern. 

Den integrierten Online-Geschäftsbericht der Vetropack-Gruppe finden Sie hier:

Geschäftsbericht Vetropack 2020

Wiegand AG: Kampfgeist und gutes Resultat

Wiegand AG konnte das bewegte 2020 mit einem Gewinn abschliessen. Der Markt war schwierig, weil Krankenhäuser und Heime europaweit für Corona-Patienten blockiert wurden. Dies führte zu diversen Projektverzögerungen und einem geringeren Auftragseingang.

Durch den Wegfall von Kongressen und Messen und weiteren Sparmassnahmen konnte das Ergebnis positiv gehalten werden. Trotz zeitweiser Kurzarbeit konnten einige zukunftsweisende Projekte umgesetzt oder zumindest begonnen werden. Der Software-Entwicklungs-Sitz in Berlin wurde mit einem neuen Webshop zu einer Verkaufsorganisation mit ausgelagerter Logistik erweitert. Im Mai 2021 führt Wiegand ein neues Dokumenten- und Prozessmanagementsystem ein. Mit intelligenten Schubladen für Wagen erweitert die Firma ihre IoT-SmartLogistics-Lösungen. Die Herausforderungen bleiben 2021, doch alle Teams sind gut aufgestellt und motiviert – agiler als je zuvor – auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen.

Bei der Entwicklung von Innovationen ist das gesamte Team gefragt – Markus und Lorenz Wiegand (v. r.). (Foto: Dominik Baur)