«Ich möchte nichts anderes machen»

Metallbauer/-in, Kaufmann/Kauffrau, Polymechaniker/-in, Logistiker/-in, Produktionsmechaniker/-in: In den Bülacher Industrien finden junge Menschen eine spannende Auswahl an Lehrstellen. Drei Lernende von Mitgliederfirmen geben einen Einblick in ihren beruflichen Alltag. Ihnen gemeinsam ist ihre Überzeugung: In kaum einer anderen Branche erlebt man als Lernende eine derartige Vielfalt an Möglichkeiten und eine so grosse Abwechslung.

Giles Tran, Lernender im 3. Lehrjahr zum Metallbauer Fachrichtung Stahlbau bei Baltensperger AG. (Foto: www.volltext.ch)

Giles Tran

3. Lehrjahr Metallbauer Fachrichtung Stahlbau, Baltensperger AG

«Ich konnte mir nie ein Leben im Büro vorstellen. Es macht einfach Spass in der Werkstatt: Man hat viel Bewegung, und es ist sehr abwechslungsreich. Im Moment arbeite ich im Stahlbau und helfe dem Mitstiften, grosse Bleche für Passerellen zusammenzubauen. Da schweissen wir Bleche seitlich hin, verputzen Kanten, damit man sich nicht schneidet, messen Material aus. Zum Teil mache ich das mit Maschinen, aber auch von Hand mit der Flex. Im 3. Lehrjahr gehen wir auch auf Montage: Ein halbes Jahr lang bin ich auf der Baustelle und baue dort die Sachen zusammen, die wir in der Werkstatt gefertigt haben. Das ist gut, denn so sehe ich beide Seiten und erlebe, wie wichtig es ist, in der Werkstatt die Bauteile so vorzubereiten, dass es nachher möglichst einfach ist, sie zu montieren. Auf Montage war ich schon im AKW Leibstadt oder im Shopping Center Tivoli. Es gefällt mir sehr gut hier, das Arbeitsklima ist gut, und ich hoffe, dass ich nach meiner Lehre noch eine gewisse Zeit hier blieben kann. Die Freizeit kommt auch nicht zu kurz: Fischen, Skateboard, Fitness … das gibt Muskeln – und die Arbeit selbst gibt auch Muskeln. Klar, im Sommer, wenn man schweisst, wird es auch richtig heiss, aber ich möchte nichts anderes machen.»

Noah Dettwiler, Lernender im 3. Lehrjahr zum Metallbauer Fachrichtung Stahlbau bei Baltensperger AG. (Foto: www.volltext.ch)

Noah Dettwiler

3. Lehrjahr Metallbauer Fachrichtung Stahlbau, Baltensperger AG

«Schon mein Grossvater hatte Schlosser gelernt, da war ich als kleines Kind oft bei ihm in der Werkstatt; bestimmt kommt auch daher mein Interesse am Handwerklichen. Ich machte fünf Schnupperlehren in verschiedenen Berufen und merkte, dass mir Metall liegt. Der Stahlbau, das ist Metallbau in Gross, und mir gefiel sehr gut, was an Brücken gemacht wird: Das Handwerkliche und das Mechanische zu verbinden, das finde ich sehr spannend. Ich wollte unbedingt etwas mit den Händen machen. Ich bin schon in allen Abteilungen gewesen: Blech, Metallbau und Montage; der Zusammenbau im Stahlbau gefällt mir am besten: Da muss ich Pläne lesen, mich reindenken, wie man etwas macht. Mir gefällt, dass ich mich während der Arbeit konzentrieren muss, dass es am Schluss passt; man muss wach sein beim Arbeiten, und am Ende des Tages sehe ich, was ich gemacht habe. Manche Leute denken, dass man beim Handwerklichen wenig können muss, aber das stimmt nicht. Man muss mit dem Kopf dabei sein, sich Gedanken machen, damit am Schluss die Bauteile wirklich passen und es keine Probleme auf der Baustelle gibt. Ich bin äusserst zufrieden, mir gefällt die Lehre bei Baltensperger sehr.»

Nicholas Xhani: Die Vielseitigkeit der Lehre bei der Mageba SA gefällt. (Foto: www.volltext.ch)

Nicholas Xhani

2. Lehrjahr Kaufmann, Mageba SA

«Die KV-Lehre bei der Mageba ist sehr vielseitig. Die Firma ist in vielen Ländern tätig und Sprachen sind meine Stärke, die kann ich hier voll einsetzen. Ich spreche fünf Sprachen: Albanisch, Italienisch, Englisch, Französisch und Deutsch. So kann ich im Kontakt mit Lieferanten in Italien oder im Tessin, aber auch mit Kunden in Dubai oder Spanien in verschiedenen Sprachen kommunizieren. Mir gefällt die Vielfalt der Abteilungen: Im Sales Backoffice arbeite ich mit Projektleitern, erstelle Projektordner und Rechnungen für die Kunden. Im Einkauf geht es um den Einkauf von Rohmaterialien und den Weiterverkauf von Materialien. Im Moment bin ich in der Logistik tätig, da kann ich Projekte und Transporte überwachen und organisieren. Am Empfang war ich auch schon tätig, da spreche ich in allen Sprachen mit Kunden am Telefon. Später geht es dann noch in die Buchhaltung und am Schluss ins HR. Es ist sehr spannend, weil man in ganz verschiedenen Abteilungen tätig ist und das ganze Spektrum der Arbeit von Mageba kennenlernt. Später werde ich vielleicht noch die BMS nachholen, zudem interessieren mich auch die Bereiche Wirtschaft und Recht sehr, vielleicht werde ich da mal ein Studium absolvieren.»

David Baltensperger ist bei der Baltensperger AG zuständig für die Ausbildung der Metallbauer. (Foto: www.volltext.ch)

Das zählt bei Bewerbungen

David Baltensperger ist bei der Baltensperger AG verantwortlich für die Ausbildung der Metallbauer. Was zählt für ihn bei Bewerbungen? «Man sollte mehrere Schnupperlehren machen und nie die erstbeste Lehrstelle nehmen, sondern herausfinden, was einem liegt. Ich achte auf den Gesamteindruck: Wie kommt das Bewerbungsschreiben daher? Bei der Schnupperlehre zählen: Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Auffassungsgabe, Ausdauer. Kommt ein Schnupperlehrling schon am ersten Tag 10 Minuten zu spät, wird er einen schweren Stand haben. Wenn ich aber sehe, dass jemand motiviert ist, sich selbst einbringt, Ideen hat, das macht Freude.»

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