Ein Dankeschön an die Mitarbeitenden
Vor einem Jahr hätten wohl die meisten Unternehmen – und die Mitarbeitenden ebenso – noch gedacht, dass wir am Ende dieses Jahres normaleren Zeiten entgegengehen. Doch jetzt stellen wir fest: Vieles bleibt schwierig. Umso erfreulicher ist es, dass die Mitglieder der Bülacher
Industrien bemerken, dass alle Mitarbeitenden am gleichen Strick ziehen und die zum Teil herausfordernden Massnahmen und Aufgaben mittragen. Zwei von ihnen stellen wir heute vor. Die Porträts sind auch als Dankeschön für die geleistete Arbeit aller Mitarbeitenden in unserer Interessengemeinschaft zu verstehen.
Der dienstälteste Mitarbeiter der Sablux Technik AG: Roger Leimbacher. (Foto: Dominik Baur)
Roger Leimbacher
Teamleiter Schlosser
Sablux Technik AG
«Seit über 26 Jahren bin ich bei der Sablux Technik AG, mittlerweile als Dienstältester. Meine Ausbildung schloss ich 1980 als Metallbauschlosser ab, und ich arbeitete auf dem Beruf weiter, bis ich 1995 zu Sablux stiess.
In dieser langen Zeit habe ich viele Veränderungen und neue Gesichter in der Sablux erlebt. Es gab gute Zeiten und weniger gute Zeiten. Immer wieder neue Herausforderungen.
Bei unseren Produkten, die wir herstellen, habe ich Umstrukturierungen und Veränderungen erfolgreich mitgestaltet. Als ich im Unternehmen begann, gab es noch keine CAD-Zeichnungen, und die Firma stellte neben Sonderanlagen überwiegend Klein- sowie Grossserien und standardisierte Teile her. Ein Markenzeichen waren die Sablux-Cheminées, die wir in grossen Stückzahlen bis 2006 herstellten.
Früher wurden nicht alle Maschinengehäuse komplett gezeichnet, und die Schlosser mussten mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen ein fertiges Gehäuse herstellen. Heute kommen alle Teile über das 3D-CAD in die Werkstatt. Der Zusammenbau erfordert trotzdem viel Know-how. Die Teile sind deutlich komplizierter geworden und die Toleranzen enger. So muss ich heute genau auswählen, welcher Mitarbeiter welche Teile fertigt. Auch der wirtschaftliche Hintergrund bei den verschiedenen Herstellverfahren muss immer stärker berücksichtigt werden. Über die ganze Zeit habe ich auch mit Freude viele Lernende aus- und weitergebildet. Die meisten Abläufe in der Schlosserei und externe Arbeiten werden in der Zwischenzeit auch von mir ausgeführt.»
Arbeitet seit 26 Jahren für SF-Filter AG: Mirian Borak. (Foto: SF-Filter AG)
Mirian Borak
Technischer Verkaufsberater
SF-Filter AG
«Seit drei Jahren bin ich nun im technischen Support des Verkaufs bei der Firma SF-Filter tätig. Im Unternehmen bin ich allerdings schon länger. Seit 26 Jahren, um genau zu sein. In dieser Zeit habe ich meine Funktion schon einige Male gewechselt. Meine Karriere begann damals im Jahr 1995 im Lager, danach ging es in den Verkauf, in den Einkauf, und schliesslich landete ich beim technischen Support des Verkaufs. Aufgrund meiner langjährigen Erfahrung wurde ich oft da eingesetzt, wo es gerade etwas brannte. Die verschiedenen Herausforderungen haben mir immer viel Freude bereitet. Dank der vielen verschiedenen Aufgaben konnte ich mir ein grosses Know-how aneignen und bin nun am passenden Platz angekommen.
In meiner aktuellen Tätigkeit bin ich für die etwas «spezielleren» Anfragen verantwortlich. Im Prinzip für all diejenigen, bei denen die Artikel noch nicht bei uns im Sortiment sind. Ich nehme dann Kontakt zu den Lieferanten auf und finde den passenden Filter.
Als Ausgleich zu meinem Job arbeite ich sehr gerne mit Holz. Ich könnte mir gut vorstellen, nach der Pensionierung meine Zeit mit dem Restaurieren von Möbeln zu verbringen. Ansonsten geniesse ich unsere eigenen wunderschönen Weinberge in Kroation, die wir verpachtet haben.»
Eine Fassadenbefahranlage der BMU Access AG aus Bachenbülach. (Foto: BMU Access AG)
Ein Unternehmen fährt nach oben
Seit diesem Herbst ist die Firma BMU Access GmbH mit Sitz in Bachenbülach Mitglied der Bülacher Industrien. Das Unternehmen will buchstäblich hoch hinaus: Die Anlagen, die es installiert und wartet, findet man auf Hochhäusern in der ganzen Schweiz. Ein Blick hinter die Kulissen einer Firma, bei der die meisten Angestellten schwindelfrei sein müssen.
Vor wenigen Wochen konnte die BMU Access GmbH ihr zehnjähriges Jubiläum feiern. Begonnen hatte man 2011 mit vier Mitarbeitenden, heute zählt das Unternehmen bereits 26 Angestellte und ist im wahrsten Sinne des Wortes an der Spitze der Schweiz präsent. Genauer: auf den höchsten Gebäuden des Landes. Angelo Colaiemma, der Mitinhaber und Geschäftsführer von BMU Access, erklärt: «Wir installieren und warten Fassadenbefahranlagen für den Unterhalt vor allem von Hochhäusern. Diese Anlagen braucht es, um von oben entlang der Fassade eine Gondel herunterzulassen. Von dort aus kann das Servicepersonal die Fassade reinigen und instandhalten.»
Ein Kran auf dem Dach
Das Prinzip der Anlage ist schnell erklärt: Man stelle sich einen kleinen Zug vor, der entlang der Gebäudekanten auf dem Dach eines Hochhauses fährt. Denn dort wird ein Gleis mit zwei Schienen rund um das Gebäude verlegt. Darauf wird die Anlage, die wie ein kleiner Kran aussieht, gestellt. An dieser wiederum hängt die Gondel für das Unterhaltspersonal. Mit einer leistungsstarken Seilwinde versehen, lässt sich die Gondel entlang jeder Gebäudeseite herunterlassen. Eine Unterhaltsperson auf der Gondel bedient den Kran, damit sie jede beliebige Stelle der Fassade erreichen kann.
Die Schweiz baut in die Höhe
Es ist ein erfreulich gutes Geschäft, sagt Angelo Colaiemma. Denn die Schweiz baut zunehmend in die Höhe statt in die Breite. In immer mehr Städten werden Hochhäuser oder auch immer höhere mehrstöckige Gebäude mit Flachdächern gebaut. Kommt man bei solchen nicht ganz ausgewachsenen Hochhäusern aus Platzgründen mit einem sogenannten Skyworker – einem Fahrzeug mit Hebebühne – nicht an die Fassade heran, bietet sich ebenfalls eine Fassadenbefahranlage für den Unterhalt an. Angelo Colaiemma sagt: «Als wir mit der Firma begannen, rechneten wir nie mit einem so grossen Ansturm auf unsere Produkte. Wir wurden regelrecht von Aufträgen überrannt.»
Swiss Finish lohnt sich
Etwa 60 Neuanlagen hat BMU Access in den zehn Jahren ihres Bestehens bereits installiert. Dazu kommt noch das wichtige Geschäft mit dem Unterhalt der bestehenden rund 400 Anlagen in der Schweiz, die das Unternehmen betreut. Woher die Differenz der beiden Zahlen rührt, klärt Colaiemma im Gespräch: «Die BMU Access GmbH wurde als Nachfolgefirma des einzigen Maschinenbauers gegründet, der in der Schweiz noch solche Befahranlagen selbst herstellte. Irgendwann rechnete sich das einfach nicht mehr, weil die Produktion in der Schweiz schlicht zu teuer wurde gegenüber der ausländischen Konkurrenz.» Doch weil solche Anlagen auch hierzulande mehr denn je gefragt sind, lohnt es sich, für deren Installation und Wartung ein eigenständiges Unternehmen zu führen. Zudem bringt BMU Access am Standort in Bachenbülach die Infrastruktur und das Fachwissen für den speziellen Anlagenbau mit und stellt auch Sonderkonstruktionen nach Wunsch für Kunden her. Das Kerngeschäft aber besteht darin, alte Anlagen vom Dach herunterzuholen, auseinanderzunehmen und komplett zu erneuern – von der einzelnen Schraube bis zu den Steuerungen.
Angelo Colaiemma betont, dass die Firma, die er zusammen mit zwei Mitinhabern gegründet hat, über einen ausgesprochen vorteilhaften Standort im Zürcher Unterland verfügt – direkt bei der Autobahnausfahrt Bülach-Süd. «Das ist strategisch günstig, denn wir haben in unserer Region eine Vielzahl von Anlagen installiert. Der Flughafen Zürich zum Beispiel zählt zu unseren grössten Kunden, dann die ETH, und auch die Stadt Zürich mit ihren zahlreichen Hochhäusern ist in unseren Auftragsbüchern gut vertreten.» Eine Niederlassung in der Westschweiz, wo sich rund 30 Prozent der Kunden von BMU Access befinden, hilft, die Schweiz mit den Dienstleistungen abzudecken. Heute gibt es in praktisch jedem Kanton mindestens eine Anlage von BMU Access. Zu den Ballungszentren mit den meisten Befahranlagen zählen neben Zürich und Genf auch Basel und Bern.
Schwindelfreiheit ist Voraussetzung
Den Erfolg des Unternehmens begründen auch mehrere langjährige Mitarbeiter, die ihre berufliche Laufbahn schon bei der Vorgängerfirma begonnen haben und seit mehr als 20 Jahren dabei sind. Die Belegschaft setzt sich zusammen aus Servicetechnikern, Ingenieuren, Automatikern und Inbetriebnahme-Technikern. Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Leute, die vor Ort installieren, warten, montieren und demontieren: «Man muss schwindelfrei sein. Denn die Techniker bewegen sich die meiste Zeit auf den Dächern der Hochhäuser. Einem Ungeübten kann dort oben schnell mulmig werden», sagt Angelo Colaiemma. Der Sicherheitsaspekt ist dem Geschäftsführer ohnehin sehr wichtig. So ist die BMU Access zusammen mit der SUVA in der Schweizer Delegation des europäischen Normenausschusses. Dieses Gremium legt die Herstellernormen fest. Durch die Mitwirkung ist das Unternehmen immer auf dem neuesten Stand, etwa was die Statik von solchen Anlagen betrifft. Denn es gilt, stets höchste Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, damit zum Beispiel bei starkem Wind eine Gondel nicht zu fest schaukelt.
Ein Ur-Bülacher
Wie kommt es, dass BMU Access GmbH jetzt den Bülacher Industrien beitritt? Angelo Colaiemma sagt: «Ich bin ein Ur-Bülacher, in Bülach geboren, habe hier beim ehemaligen Bülacher-Industrien-Mitglied Fröhlich Schwing- und Fördertechnik die Lehre als Konstruktionsschlosser gemacht und kenne auch die Baltensperger AG gut: Sowohl mein Vater, als auch meine beiden Brüder haben dort gearbeitet; mit dem aktuellen Präsidenten Thomas Baltensperger bin ich schon in den Kindergarten gegangen. Zudem stammen die meisten unserer Mitarbeitenden aus Bülach und Umgebung. Unser Unternehmen hat seine Wurzeln eindeutig in der Region. Deshalb wurde es mir immer stärker zum Anliegen, der Interessengemeinschaft beizutreten.» Jetzt freut er sich auf den Austausch mit den anderen Firmen und ihren Geschäftsführern. Und wir freuen uns, BMU Access GmbH in unserem Kreis herzlich willkommen zu heissen.
Angelo Colaiemma (r.) bespricht sich in der Werkstatt von BMU Access mit einem Mitarbeiter. (Foto: BMU Access GmbH).
STEFAN EBERHARD AG
Ein weiteres Neumitglied
Neben der BMU Access GmbH dürfen wir zum Januar 2022 ein weiteres Neumitglied in den Reihen der Bülacher Industrien begrüssen. Im Zentrum der Tätigkeit der Stefan Eberhard AG (Sehag) mit Sitz in Oberglatt steht der Umgang mit Abfällen, Stoffen und Rückständen.
Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, Abfälle wo immer möglich zu vermeiden, Reststoffe wiederzuverwenden und dabei die Umwelt nachhaltig zu schützen. Alle Rückstände und Abfälle werden einer maximalen Verwertung zugeführt.
Wir freuen uns sehr über den Neuzugang und werden die Stefan Eberhard AG in einer der nächsten Ausgaben vorstellen.
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