«Sie ist eine gute Grundlage für die Zukunft»

Ob KV, Polymechaniker/-in, Konstrukteur/-in oder Stahlbauer/-in: Die Bülacher Industrien bieten eine Vielfalt von Lehrstellen an. Die Lehren selbst wiederum sind äussert vielfältig. Drei Lernende von Mitgliederfirmen sagen, warum sie sich jederzeit wieder für eine Lehre in der Industrie entscheiden würden. Und warum sie überzeugt sind, bei späteren Weiterbildungen Vorteile mitzubringen.

Sind sehr zufrieden mit ihrer Wahl: Lukas Höppli und Alessio Angiola (v. l.), Lernende bei Oertli Werkzeuge AG (Foto: volltext.ch)

Lukas Höppli

4. Lehrjahr Polymechaniker, Oertli Werkzeuge AG

«Am Anfang empfand ich die Lehre als sehr streng. Man kommt von der Sek, hat keine Ahnung vom Leben – und plötzlich ist man 40 Stunden pro Woche am Arbeiten. Aber das legt sich rasch. Wir haben ein super Team, es macht Spass. Ich würde Lehrstellensuchenden raten: Macht so viele Schnupperlehren wie möglich. Ich habe alles angeschaut – Automatiker, Elektriker, KV … Polymechaniker gefiel mir am besten: Bei Oertli hat man einen Büroanteil mit Zeichnen und Programmieren, und dann ist man auch in der Fertigung, etwa an der CNC-Maschine. Ich kann das Handwerkliche und Technische mit dem Denken verbinden. Nach der Lehre werde ich ein Jahr Vollzeit die BMS absolvieren. Auch später, falls ich mal studieren möchte, ist die Lehre ideal. Man wird Vorteile haben gegenüber Leuten, die vom Gymi kommen, weil man die Theorie und die Praxis verbinden kann.»

Alessio Angiola

2. Lehrjahr Polymechaniker, Oertli Werkzeuge AG

«Ich habe als Informatiker, Kaufmann, Koch und Polymech geschnuppert. Polymechaniker ist ein perfekter Mittelweg zwischen Computer- und handwerklicher Arbeit. Ich kann an der Maschine programmieren und sehe danach, was ich hergestellt habe. Handwerklich Begabten kann ich die Ausbildung nur empfehlen. Das Arbeitsklima ist sehr gut. Schön ist auch, dass wir uns die Arbeit einteilen können, zum Beispiel schon frühmorgens ab 5 Uhr beginnen und dann früher nach Hause. Wenn man sich in der Lehre die Aufgaben gut einteilt und mitarbeitet, dann hat man auch genügend Freizeit. Eine Lehre in der Industrie ist eine gute Grundlage für die Zukunft, denn die Industrie braucht immer Menschen. Polymechaniker ist sehr breit: Werkzeuge, Flugzeugbau, Liftbau … Es gibt viele verschiedene Branchen, in denen wir arbeiten können.»

Leonit Ajredini, Lernender bei Vetropack, beim Videocall (Screenshot: volltext.ch)

Leonit Ajredini

3. Lehrjahr Kaufmann EFZ, Vetropack AG

«Schon in der Sek arbeitete ich sehr gerne am Computer, Fremdsprachen wie Englisch und Französisch fielen mir leicht. Ich habe dennoch etwa sechs sehr unterschiedliche Schnupperlehren absolviert: KV, Informatiker, Koch … Ich wusste rasch, dass die KV-Lehre bei Vetropack das Richtige ist. Alle waren ausgesprochen freundlich zu mir, und ich wurde seriös eingearbeitet. Wir Lernenden werden als normale Mitarbeiter angeschaut und ernst genommen. Die Arbeit ist enorm vielfältig, man sieht in einem Industriebetrieb in viele Gebiete: Bei uns ist das zum Beispiel Glasrecycling, Buchhaltung, Verkauf, Zentrale, aber auch HR-Aufgaben, das macht Spass. Jetzt sind die Abschlussprüfungen, und ich habe bei Vetropack bereits eine Festanstellung im Controlling erhalten. Ich freue mich darauf und werde mich natürlich auch nachher weiterbilden.»

Worauf achten Ausbildungsverantwortliche bei Bewerbungen für eine Lehrstelle?

Evelyne Müller Bipp und Sandro Tanner von Oertli Werkzeuge AG (Foto: volltext.ch)

Evelyne Müller Bipp

Verantwortliche kaufmännische Ausbildungen Oertli Werkzeuge AG

Ich achte auf die Vollständigkeit des Dossiers, auf die Gestaltung und die Übersichtlichkeit. Wichtig sind auch das Motivationsschreiben und die Noten. Eine Drei in Deutsch wäre einfach nicht das Richtige, wenn jemand eine kaufmännische Lehre absolvieren möchte. Auch der Multicheck zählt – doch stützen wir uns nie alleine auf diesen ab. Und natürlich trägt das Verhalten in der Schnupperlehre zu einem Entscheid für eine Bewerberin oder einen Bewerber bei. Für eine KV-Lehre kann man bei uns auch einfach einen Tag lang schnuppern, ohne sich danach bewerben zu müssen.

Sandro Tanner

Verantwortlicher technische Ausbildungen Oertli Werkzeuge AG

Das Schulniveau ist wichtig: Für Polymech Sek A oder gute Sek B. Für Produktionsmech Sek B oder gute Sek C. Auch die Schnupperlehre ist entscheidend, bei uns findet sie in zwei Blöcken zu zwei und drei Tagen statt. Danach sieht man, ob jemand ins Team passt, Interesse zeigt und Freude am Beruf hat. Ideal ist ein mechanisches Hobby. Zudem stellen wir niemanden ein, der nur eine Schnupperlehre gemacht hat. Ich rate, mindestens drei bis vier Schnupperlehren zu absolvieren, am besten in unterschiedlichen Berufen. Erst dann erkennt ein junger Mensch, wo er sich wirklich wohl fühlt.